Die neuesten Interviews


Julia Ostertag

Julia Ostertag

Julia, du bist Autorin, Regisseurin, Kamerafrau und Cutterin. Deine Filme setzen sich mit sexueller Identität und alternativen Lebensweisen auseinander, sind künstlerisch dem Undergroundfilm und inhaltlich kontroversen und queeren Thematiken verbunden, die im filmischen Mainstream keinen Platz finden.
Warum orientierst du dich an den Nischen des filmischen Erzählens?
    Weil ich selbst eine Nische bin! Oder dort zuhause. Ich bin ein Mensch, der sich wirklich in keiner gängigen Schublade und gesellschaftlichem Klischee sowie in den von den Massenmedien angebotenen (Gender-) Rollenbildern auf Dauer zu Hause fühlt. Und das drücke ich in meinen Filmen aus. Und zwar nicht von einer verkopften pädagogischen Position aus - NICHT im Sinne von „Hey I got a message“, sondern weil es mein innerstes Bedürfnis ist, sozusagen Spuren von Andersartigkeit zu hinterlassen. Zudem reizt mich die Ästhetik von Subkultur und  Androgynität.
Ich habe Film als Kunstform bei einer radikalen Avantgarde Künstlerin und Feministin namens Birgit Hein studiert. Das hat diesen meinen Ansatz natürlich zusätzlich getriggert und ich konnte mich dort gut austoben.
Meinen Ansatz habe ich in meinen späteren Langfilmen weiterentwickelt.

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Göran Gnaudschun - Punk, Porträts und Perspektivwechsel

Göran Gnaudschun

Göran Gnaudschun war 1996 mit seiner Band 44 LENINGRAD(1) auf Tour, als er Menschen aus der Punk-Subkultur fotografiert und so die Höhepunkte des Tour-Gefühls als eine Gegenspur zur Normalo-Existenz kontrastiert. Irgendwo in den ostdeutschen Provinzen zwischen Hoyerswerda und Riesa nimmt Göran aktiv teil und taucht ein in die Subkultur, die für viele eine Sackgasse, eine Endstation zu sein scheint. Die Bilder werden als eine Art erzählerischer Szene-Report in »LONGE - 44 LENINGRAD« dokumentarisch festgehalten und ausgestellt.

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SANDOW

SANDOW

SANDOW entwickeln seit den achtziger Jahren eine eigene Klangsprache mit einem in ihrem Kulturraum adäquaten und subversiven Gesamtausdruck. Zwei wesentliche Begriffe sind für diese Arbeit grundlegend und maßgeblich: Transformation und Entfesselung. Eine Vielzahl von künstlerischen Einflüssen, die gefiltert, gespiegelt und verformt werden, finden über viele Jahre hinweg Einzug in den Schmelztiegel der Bandarbeit SANDOWs.
Die expressive und subversive Artrock-Band war die vielleicht ungewöhnlichste der Bands in der DDR: wild und destruktiv, laut, verrückt. Eine Mischung aus Theater, Exzess, Desillusion und Visionen.

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PLANLOS - Subkultur in der DDR

Bildquelle: SUBstitut Archiv

Michael „Pankow“ Boehlke  spielte in PLANLOS, einer der ersten Punkbands in der DDR.

Vorläufer der DDR-Punkband war ein schon 1979 existierendes Keller-Projekt namens AFS (Antifaschistischer Schutzwall) mit Bernd Michael Lade (Gesang), Frank Straßburger (Gitarre, später Schlagzeuger bei Cadavre Exquis) und Martin Leeder (Schlagzeug, später u.a. Elektro Artist). Ohne Straßburger und Leeder entstand 1980 daraus zusammen mit Gitarrist Michael Kobs von der zuvor aufgelösten Band Betonromantik und Bassist Daniel Kaiser PLANLOS.

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Geniale Dilletanten - Die Kunst der Selbstaneignung

Geniale Dilletanten

Die frühen 80er-Jahre waren eine wilde, aber auch ungeheuer produktive Zeit in subversive Kunst und Musik. MalerInnen und MusikerInnen verweigerten sich dem konventionellen Kunstmarkt, provozierten mit Bildern, die von Kritikern als Schmiererei abgetan wurden und mit Musik, die von manchem schlichtweg als Lärm bezeichnet wurde. Hochburgen der Verschmelzung von Musik, Film, Kunst und Performance waren Düsseldorf, Hamburg und Berlin.

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Thomas Groetz - Punk, New Wave und Joseph Beuys

Kunst-Musik

In dem Buch „Deutscher Punk und New Wave in der Nachbarschaft von Joseph Beuys“ beschäftigt sich Thomas Groetz mit der Vernetzung von bildender Kunst und Musik in der Zeit des deutschen Punk. Ausgangspunkt ist der Joseph Beuys-Schüler Jürgen Kramer, der zwischen 1978 und 1982 in Gelsenkirchen die Zeitschrift „Die 80er Jahre“ herausgab und den Begriff Neue Welle prägte. Kramer war Schüler von Joseph Beuys, so wie Imi Knoebel, der das Cover der 2. SYPH-LP gestaltete und dessen Frau Carmen den Ratinger Hof betrieb, so wie Gottfried Tollmann von der Fred Banana Combo, der 1982 dann auch Beuys für die SPEX interviewte.
Auch Milan Kunc, der mehrere Cover für Der Plan machte, wollte bei Beuys studieren, aber Beuys empfand Ölbilder als von Gestern.

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