CHANGÓ
“Schneeblind” CD
(office4music.com/Alphamusic)
Im Kino Ebensee kreierten die Vollblutmusiker ihren Changó-Beat und in der Tat ist der zumeist instrumentale Soundwalk ein akustisches-cineastisches Ergebnis, das fast schon spirituelle Kraft entwickelt und den Freigeist schönt. Während “Der Florist” noch gut gewürzt und mit einem permanent hämmernden Florettstoß treffsicher die Kreativität aufbläht und einen Blutrausch anrichtet, endet mit “Liab” eine Traumreise vom exzessiven krachenden Stonerrock hin zu einer kleinen Entspannungsübung für Mit-40er, die mit beiden Pobacken auf dem Boden bleiben und die Arme in die Luft strecken, als würden sie die imaginäre Sonne einfangen. Ja, Pustekuchen! Bevor die Anstrengung übermenschliche Fähigkeiten produziert, sorgt die Wellness-Musik auch ohne Vogelgezwitscher für Tiefensuggestion, selbst wenn die Fuzz-Gitarre aufkreuzt und die Klangmassage robuster wird. Jeder Ton, Riff und Akkord schleicht wie ein Gerinnsel in die inneren Organe und lähmen ein Weiterkommen, bis vollkommene Erstarrung eintritt. Dann wiederum platzt der Knoten und die Gerinnungsstörung nimmt ab. Genauso wie der Schmerz, der nach der Amputation und dem letzten Akkord die zentrale Wahrnehmung verändert.
Heast mi geh?
Changó
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