CRUOR HILLA
“Heteroaufstand in Homotown” CD/digital
(
http://www.cruorhilla.de
)
Crunch, Felix,
Till
waren den ganzen Sommer lang immer wieder draußen auf der Straße und haben Straßenmusik gemacht. Meist nur zu zweit, manchmal aber auch nur Christian alleine. Ausgesetzt und Spaß dabei. Die unverfälschte Straßen der Romantik hält Überraschungen parat. Neben Kaugummiautomat fließen Tränen in die Gosse. Neben Baustellenlärm reiten urbane Cowboys im Cabrio und lachen für einen Schnappschuss. Und in irgendeiner WG hängen Fliegen an der klebrig-süßen Leimrolle, währen die Bewohner ihrer sinnlosen Beschäftigung nachgehen und ihre Popel essen. Wer den größten hat, muss Essen beschaffen. Für diese Beschaffungsmaßnahme wird der Ballast über Bord geworfen und in der instrumentalen Umsetzung die technischen Mittel so weit reduziert, bis die Klangfarbe so dreckig ist wie die Hauptstadt zur Ferienzeit. Wer sich der Kraft des kreativen Dilettantismus nicht entziehen kann und sich für boshafte, provokante Lyrik interessiert, kann sich am
Heteroaufstand in Homotown
gerne beteiligen. Denn im Hinterhof der Krachmacherstraße ist Straßenfest. Guerilla picknicing, visualisierte anarchische Botschaften, die gemein und ehrlich sind, werden sinnbildlich versprüht wie der Rauch an der 1.Mai-Barrikade, an der eine bunte Erlebniswelt steht und Träume zerplatzen. “Elephants under the sea” und “Weihnachten vergessen” sind meine persönlichen Einladungen für kleine Gesten und Tanz in den Ruinen, bei dem der Körper zuckt, wenn der Geist schon aufgegeben hat und mich aus dem urbanen Flair kickt wie ein Energievampir, den nichts mehr aufhalten kann.