E123
“Kleinstadt EP”
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Der Geruch von 1 Million liegt in der Luft. Das mag für die einen substanziell und eine lohnendes Ziel sein, andere krank und depressiv machen. Für E123 ist es die Punkertechno, der vollelektronische Beat und böse, kritische Texte sich von der nihilistischen “No future”-Attitüde abhebt und bei Krawall lieber bei Starbucks Kaffee trinken geht. Da kann es passieren, dass mensch sich mal entscheiden muss, für was mensch steht und gerät in Erklärungsnot. Grund dafür ist, dass du voller Widersprüche bist und lebst. Zwischen Ché Guevara und Bausparvertrag, Punk und Frei.Wild, Langeweile und Kreativität. Das Trio von E123 kreiert einen minimalistischen Elektrosound zwischen Tetris und Devo, beeinflusst von Anti-Deutsch(er) Attitüde und Newcastle Bier. Diese brisante Mixtur ist so gefährlich wie rote Krebszellen, was dem Trio egal sein dürfte, denn sie charakterisieren sich selbst als uncool, aber glücklich. Auf dem elektronischen Spielplatz tummeln sich immer mehr E-Punker, die 8bit-Technologie nutzen oder Handyklingeltöne komponieren. Der Unterhaltungswert und der Diskurs ist groß und vielleicht sogar beabsichtigt, selbst wenn Provokationen reduziert vorgetragen werden. E123 tanzen durchs Leben und erörtern Politische Philosophie als aufklärerische Weltsicht. Neben einem “Gut”- und “Böse”-Schema reflektiert das Kernduo „Bohei“ und „Die heilige Sandale“ ihre (Punker-)Jugend in der Kleinstadt, bedauert das Ende von Jugendfreundschaften und über Sinn und Unsinn ausgiebiger Feierei. In der Folge siegt das System der Neugier und die Mikrodetermination.