Das folgende Video zeigt
René Renz,
(Renz betreibt eine Alligatorfarm in Ockstadt, Hessen, seinem Bruder
Daniel
gehört der „Universalcircus Renz“), wie er im Wasser auf die sterbende 43 Jahre alten Elefantendame „Mädi“ herumspringt, sie immer wieder unter Wasser drückt. „Mädi“ versucht vergeblich, sich aufzurichten. Die Zuschauer_innen am Ufer lachen, johlen. „Mädi“ windet sich im Wasser, kämpft um ihr Leben, während
René Renz
Kopfsprünge von ihrem Körper aus macht. Schließlich liegt „Mädi“ regungslos im Wasser.
Die Zirkuselefantin soll auf die Reise geschickt worden sein, obwohl “Mädi” krank und stark geschwächt gewesen ist. Sie litt unter anderem an einer Rüssellähmung. Der Zirkus weist schon länger Mängel in der Tierhaltung auf. Im Zeitraum von Januar 2011 bis März 2012 sind in das von den Veterinärbehörden geführte Zirkuszentralregister 22 Ordnungsverfügungen und Verwarnungen wegen Mängel bei der Tierhaltung bei Zirkus Universal Renz eingetragen worden. Festgestellte Mängel waren u.a.:
Fehlende Ausläufe für die Tiger; kahle Hautveränderungen und schuppige Stellen bei Esel Benny; Vorderbeinlahmheit bei Hengst Silver; Mitführen von Tieren, die nicht in der Tierbestandsliste aufgeführt sind; Ausläufe für Kamele, Lamas, Esel und Pony zu klein; Haltung der Elefanten in stundenlanger Anbindehaltung; fehlendes Beschäftigungsmaterial für Elefanten, Lamas und Kamele; unbehandelte Bindehautentzündung bei einem Lama; wiederholt fehlende tierärztliche Dokumentationen für verschiedene Tiere; Haltung von Hunden an Ketten entgegen der Tierschutzhundeverordnung u.a. Immer wieder häuften sich Augenzeugenberichte, dass bei Zirkus Universal Renz ein oder mehrere kranke Tiger auftreten müssen.
(Wild-)Tiere im Zirkus dienen einzig und allein dem Zweck der Unterhaltung. Gängige Trainingspraktiken sind nicht etwa sanfte Dressurmethoden, sondern Tierquälerei. Wildtiere lassen sich nicht ohne Zwang und Gewalt dressieren. Sie tun es, weil ihr Wille im Vorfeld bereits mittels Gewalt gebrochen wurde und weil sie permanent befürchten müssen, bestraft zu werden. Die ständigen Begleiter von Wildtiertrainern im Zirkus sind nicht etwa Rucksäcke voller Belohnungshappen, sondern Geräte, um den Tieren Schmerzen zuzufügen. Tagtäglich wird die Rangordnung neu definiert und hierbei kommen zum Einsatz: der Elefantenhaken mit seiner metallenen Spitze (damit wird den Tieren in ihre empfindliche Haut gestochen, um ihnen Schmerzen zuzufügen), Peitschen, Knüppel oder Elektroschocker.
Neben der Zirkusfamilie gerät zunehmend auch das zuständige Veterinäramt Wetteraukreis in die Kritik. Vor der Ausreise von
René Renz
mit dem Elefanten nach Estland fand auf Druck von Tierschützern zwar Anfang Mai eine ergebnislose Kontrolle auf dem Gelände der Zirkusfamilie
Renz
in Friedberg statt, doch räumte das Landratsamt in einer Stellungnahme mittlerweile ein, den Kontrollbesuch telefonisch bei den Schaustellern angekündigt zu haben.
„Mädis“ Tod beschäftigt inzwischen die hessische Landespolitik. Die Grünen-Abgeordnete
Ursula Hammann
forderte in einer kleinen Anfrage an die Landesregierung Aufklärung über den Vorfall.
Marcus Stadler
von den hessischen Grünen vermutet in der „Frankfurter Rundschau“, dass die Elefantendame trotz ihres schlechten Zustands mit der Reptilienschau von René Renz auf Tournee gehen musste, um einer Kontrolle beim Zirkus seines Bruders in Hessen zu entgehen.
Auch die Bundestierärztekammer fordert
Verbot
von Wildtieren im reisenden Zirkus.
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