KEEN WIT
“The streets of no return” CD
(
finestnois
e.de
/Radar)
JedeR kommt einmal an einen Punkt, an dem mensch innehält und zurückblickt. Das Leben, wie es gelaufen ist, reflektiert, abwägt und schließlich Bilanz zieht. Gitarrist Luke May scheint die meiste Zeit über in Dunkelheit verbracht zu haben. Zumindest drehen sich seine Gedanken um negative situative Momentaufnahmen, die ihn und seine Gesangspartner_in theatralisch begleiten, um dabei den Schmerz, den Virus im Kopf loszuwerden. Dafür benutzt Luke seine Gitarre und greift virtuos in die Saiten und erzeugt ein filigranes Gitarrenspiel mit reichlich Solopassagen und “touch of classic rock”. Dennoch überwiegen rockige, epische Melodien mit großem Gefühl voller Dramatik und Leidenschaft. “Withering Rose”, “With the tide” rutschen nahe an der kitschigen Ballade vorbei, da die Atmosphäre stimmt und die Art und Weise des Strukturaufbaus mit viel Fingerspitzengefühl den Spannungsbogen ausdehnt. Stille und ruhige Nuancen wechseln sich mit bedrohlich einbrechenden Donnergrollen ab. Luke steht am seelischen Abgrund und droht ins innere Meer abzustürzen. Sein märchenhaftes Rufen entwickelt sich wahrhaft in a shame for himself, kann aber mit Unterstützung von Franziska und Rebecca aufgefangen werden und verhindert einen Zusammenstoß zwischen Herzens-Seufzer und Wiedergeburt.
Absolut geniales Album!!
Für mich persönlich das Album des Jahres 2012!
Düstere (aber auch irgendwie schöne) Texte, ein stimmiges Keyboard. Die Bassläufe sind (besonders bei Withering Rose) einfach genial. Und von den Gitarrenparts brauch ich gar nicht erst reden. Die muss man sich einfach anhören.