Niedersachsentour der NPD

   Im Rahmen der Landtagswahl 2013 plant die NPD Niedersachsen Kundgebungen in in mehreren niedersächsischen Städten durchzuführen.
RECHERCHE NORD hat eine Karte mit “Tourdaten” erstellt, diese  wird bis zur Landtagswahl, am 20. Januar 2013 laufend ergänzt.

Hintergrund: Der niedersächsische Landesverband der 1964 in Niedersachsen gegründeten Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) versank in den zuletzt in internen Richtungskämpfen und verzeichnet seit Jahren einen Rückgang der Mitgliederzahlen. So sank deren Zahl von 500 im Jahr 2011 auf nunmehr 460 Mitglieder. Die in sich zerstrittene Partei wird seit Monaten lediglich von einem kommissarischen Vorstand geführt.
Das Überspringen der Ein-Prozent-Hürde bleibt fraglich. Dieses Ergebnis würde der Partei die Teilnahme an der staatlichen Parteienfinanzierung ermöglichen, die Partei könnte ihre Wahlkampfkosten zurückerstattet bekommen, zusätzliche Gelder würden in die Parteikassen gespült.
Einen Einfluss auf das Abschneiden bei der nun anstehenden Landtagswahl dürfte auch die veränderte öffentliche Wahrnehmung im Bezug auf die NPD ausüben.
Insbesondere das derzeitig drohende Verbotsverfahren sowie die bekanntgewordenen Verbindungen von NPD-Funktionären zur neonazistischen Terrororganisation “Nationalsozialister Untergrund” (NSU) scheinen die Erfolgsaussichten weiter eingeschränkt zu haben.
Unabhängig von den zu erwartenden Einbrüchen bei der Landtagswahl 2013 sieht sich der Landesverband weiteren Umbrüchen entgegen. Die internen Differenzen und Richtungskämpfe dürften im Anschluß an den Wahlkampf eine neue Qualität erreichen. Insbesondere die radikale Ausrichtung des derzeitigem Landesvorstand sorgte zuletzt für verstärkten Unmut. Etliche Unterbezirke planen der Landesführung die Gefolgschaft zu versagen.
Der niedersächsische NPD Landevorstand plant indes der steigenden Unzufriedenheit seinerseits entgegen zu wirken. Durch eine Rochade, einem Wechsel an der Spitze des Landesverbandes, soll der Zorn der Mitglieder besänftigt werden. So wurde der Rücktritt von Manfred Börm als Landesvorsitzender und dessen Ersetzung durch seinen bisherigen Stellvertreter bereits intern diskutiert. Inwieweit dies zur Beruhigung der NPD Niedersachsen beitragen wird, bleibt abzuwarten.
Mehr Infos, Bilder von Kundgebungen: http://www.recherche-nord.com