Das Mysterium beginnt beim Namen: Hießen die mutmaßlichen Hintermänner der TERRORGRUPPE wirklich Mc Motherfucker, Zip Schlitzer, Hermann von Hinten und Johnny Bottrop oder war es eine vom BKA organisierte Spezialeinheit -offiziell als TERRORGRUPPE eingestuft- um ihr musikalisches Bombardement und Attentat ungestraft in der Öffentlichkeit produzieren zu können? Selbst wenn niemand getötet wurde, haben die „Aggropopper“ -wie sich selbst definierten- skandalträchtige Eindrücke bei der Zielgruppe hinterlassen. Dem deutschen Volke wurde mit einer klaren Botschaft gedankt: keine Airbags für CSU oder dicke Deutsche. In der Schuldfrage wurde die Gesellschaft benannt, die aus verwöhnten Talkshowgästen und -zuschauer_innen kriminelle Kleinstadtdealer und GTI-Fahrer mutieren lässt. Rätselhafter als das Phänomen der Akzeptanz in der subkulturellen Szene wirkte das offensive, provokante Auftreten in der Öffentlichkeit. Der Chef-Zyniker der TERRORGRUPPE, Mc Motherfucker, lud die Zuhörerlnnen geiselgleich zu Fickparties ein („ich wär gern homosexuell, für eine Nacht und einen Tag. Ich würd’ gern wissen wie es ist, wenn man Jungens mehr als Mädchen mag“), versteckte ihnen dabei 5 Kilo im Darm und musste oft genug den Schwanz einstecken, wenn die autonome Frauen- und Lesbenfraktion die dümmlich-sexistischen Pausensprüche als Kampfansage auffassten. Die Terrorgrüppler mussten den Kopf aus der Schlinge nehmen, als sich die lokale Boulevardpresse aufgrund der Erwähnung des Bandnamens für Boykottaufrufe verantwortlich zeigte und sich aufgebrachte Menschenrechtler_innen -von den geplanten Terrorplänen in Kenntnis gesetzt- zu einem Mob bildeten, um sich im Nahkampf mit Brötchenmesser zu beweisen. Auch Spionage und “subversive Aktivitäten” standen angeblich auf dem Lehrplan der Terrorgruppe. Auf den Chaostagen zu Hannover wurden autonom agierende Einheiten studiert und ihre Rädelsführer in die TG infiltriert. Maschine West, Ice Tüte, Slash Vicious konnten von brennenden Mülltonnen in ein Berliner Pfandleihhaus verschleppt werden, welches als Basislager für zukünftige Attentate diente. Nun, heuer scheint die TERRORGRUPPE ein Phantom zu sein, agieren die Protagonisten entweder in staatlich organisierte Spezialeinheiten ( THE BOTTROPS ) oder sind in dubiose Geldwaschanlagen beschäftigt (Destiny Records). Diese dezentrale Ausrichtung ist ein Ablenkungsmanöver mit einer Verschleierungs-Taktik, die das Gerücht streut, dass die Gruppe entweder gar nicht existierte, oder dass es sich um eine -ohne ihr Wissen von der hedonistischen Heilsfront- gesteuerte Gruppe nützlicher Idioten handelte. Zu den Details, wie das BKA gerade auf diese Gruppe und auf diesen Namen kam, schweigt die Behörde eisern. Dieses Schweigen einer Behörde, die in letzter Zeit nicht unbedingt durch seriöse Methoden auffiel, macht vieles denkbar: die Band hat sich vom Terrorgedanken gelöst und will das System von innen zerstören. Ein Beleg dafür ist die Wiederveröffentlichung der ersten beiden Tonträger “Musik für Arschlöcher” und “Melodien für Milliarden” ( Destiny Records ). UNDERDOG hat zwei Terrorgrüppler durch aufwendig Abhörmechanismen aufgespürt und in Foltermethoden ein Interview erzwungen, was bestimmte Zweifel ausräumt, die TERRORGRUPPE habe sich an kulturell interessierte Liebhaber_innen bereichern wollen, um in der Gegenwart die Dauer-Rotation auf allen medialen Kanälen zu erreichen.
(Das Interview erschien in UNDERDOG #18 (Winter 2006/2007)
Millionen dumme Deutsche haben ein Problem
TG werden ja heute noch mit Fanseiten künstlich am Leben gehalten. Empfindest du die “Fankultivierung” als Bestätigung für euer musikalisches TG-Kapitel und warum sollte das Kapitel nicht endgültig ad acta gelegt werden?
Archi:
Komische Frage! Wir können unseren Fans doch nicht verbieten, sich mit uns zu beschäftigen. Außerdem bieten wir allen Interessierten mit der offiziellen Homepage und der MySpace-Präsenz lediglich eine Informationsmöglichkeit über die Terrorgruppe. Du solltest die Frage eigentlich anders stellen: Ist es nicht traurig, dass sich Punkrock-Interessierte junge Menschen heutzutage mit Klassikern von längst aufgelösten Bands begnügen müssen, anstatt sich mit coolem neuem Zeugs beschäftigen zu können? Klar ist das auch eine Bestätigung, dass unsere Musik nicht spurlos an den Leuten vorbeigegangen ist. Aber ganz ehrlich und ohne eingebildet klingen zu wollen, dass wussten wir auch vorher schon.
Johnny:
Quatsch, wir werden nicht künstlich am Leben gehalten, Terrorgruppe ist tot! Aber Websiten zu dem Thema wird es (hoffentlich) immer geben, auch noch in 20 Jahren… warum auch nicht?
„Die Welt braucht ECHTE Bands und Songs mit KLASSE!
Die Wiederveröffentlichung der ersten beiden TG-Tonträger steht für die nächste Generation bereit. Damit wird die Kuh weiter gemolken. Warum musste die Neuauflage auf den Markt kommen?
Archi:
Damit diese Musik weiterhin für Jedermann/Frau erhältlich ist und nicht zum Insider-Sammlerobjekt verkommt, denn als solches war diese Musik nie gedacht. Außerdem muss ich ja irgendwie meine schnieken “Armani”-Anzüge aus Eisbärhodenhaar finanzieren können. Die Terrorgruppe ist keine Kuh du Vogel, eher ein wilder Stier. Oder besser noch, ein Tiger mit Zahnschmerzen, die sind besonders aggro.
Johnny:
Ganz einfach: Weil sie sonst überhaupt nicht mehr erhältlich wäre. Die Lizensierung durch unsere alte Plattenfirma Gringo Records ist im letzten Juni ausgelaufen.
Es gab kritische Stimmen, die nach dem Release der ersten EP “Dem deutschen Volke” behaupteten, Punk sei endlich wieder offensiv. Hat eurer Meinung nach der deutschsprachige Punk von Mitte der 80er Jahre bis Mitte der 90er Jahre keine besondere Rolle mehr gespielt und welche Gründe waren dafür ausschlaggebend?
Archi:
Punkrock war schon Anfang der 80iger so gut wie überflüssig, darum hat sich ja auch die Hardcore-Punkszene entwickelt. Warum? Weil sich alles wiederholt hat! Was uns im Rahmen des 90er Punk-Revivals dazu bewogen hat mit der TERRORGRUPPE wieder an den Start zu gehen? Massenhaft Bands die sich nach Bier- und Billigweinmarken benannt haben und albernen Fun/ Sauf- und/oder lahmen WeichspüIer-Studentenpunk gemacht haben. Das war für uns Grund genug den Leuten, Mitte der Neunziger, wieder zu zeigen wie Punk richtig geht. Glaub ich zumindest, es fühlte sich einfach alles richtig und gut an.
Johnny:
Ja und Nein, es gab einen Haufen großer deutschsprachiger Bands in dieser Phase, zum Beispiel die Boxhamsters oder die Slime-Reunion ab 1990, aber es existierte in dieser Zeit keine wirkliche Punk-Bewegung, eher so ein Torso, der sich aufgesplittert hatte in 1000 kleine Unterszenen: Hardcore, Metal-Punk, Skate-Punk, S.E., Crust, Grunge, Progcore, Postcore. Garage… aber keine verbindende treibende Kraft hinter all diesen verschiedenen Untergrund-Styles. Das hat sich dann ab 1992/93 geändert, nicht nur durch neue Bands wie zum Beispiel die Terrorgruppe, sondern auch durch neue Zines, die Anfänge der (neuen) APPD und viele Punktreffen in der ganzen Republik. Plötzlich war die Szene wieder lebendig und zusammen, und mit dabei viele alte Leute aus den Anfängern in den Früh-80ern, Menschen, die man eigentlich schon längst in den Niederungen einer soliden bürgerlichen Existenz verschollen geglaubt hatte.
TG werden immer wieder gerne als Einfluss für andere, junge Bands genannt. Welche Tipps habt ihr denn für junge Bands parat. Sollten sich diese auch ein bestimmtes Image aneignen oder reicht es, immer wieder den alten musikalischen Aufguss aufzuwärmen?
Archi:
Der einzige Tipp den ich einer jungen Band geben kann: Lass bloß die Finger von einer Band, wenn hier nicht 1000%ig dahinter steht, nicht 2000%ig jegliche etablierte Art von Musik zerstören wollt und nicht 3000%ig Spaß und Sinn hinter dem seht was ihr da treibt. Und löst eure Band bitte sofort wieder auf, sobald einer von euch auch nur ansatzweise auf die hirnverbrannte Idee kommt, bei einem Bandwettbewerb mitzumachen. Mit Imagebildung und all diesem theoretischen Quatsch hat das erstmal gar nix zu tun. Da könnt ihr euch darüber Gedanken machen, wenn’s daran geht, eure Musik unter die Leute zu bringen. Hobby und Trend- Bands gibt’s wie Sand am Meer. Die Welt braucht ECHTE Bands und Songs mit KLASSE!
Johnny:
Ich hab wirklich keine Ahnung, keine Tipps, keine Anweisungen. Gut ist was gut ist… und das bahnt sich seinen Weg von selber, jedenfalls solange die Band es drauf hat, sich einigermaßen selber zu organisieren.
Die Musik war ja auch nicht besonders innovativ, die Band verfolgte aber stets ein besonderes Konzept: mit ironischen und sarkastischen Texten und Ansagen anecken, Randgruppen diffamieren und ”böse” wirken. Warum hat das TG-Konzept so lange funktioniert?
Archi:
Die TERRORGRUPPE hat so lange funktioniert, weil die Band, die Mitglieder und unsere Songs extrem authentisch waren. Du versuchst das hier alles irgendwie marktstrategisch zu durchleuchten. Totaler Quatsch. lch habe nie versucht mit “bösen” Texten anzuecken‚ ich bin einfach so. Das waren unsere ehrlichen Gedanken, unser nackter, böser Humor! TG war kein Konzept, sondern einfach nur wir 4 in dieser befickten Gesellschaft.
Johnny:
Also wenn du Linda De Mol, Jürgen Mölleman, Edmund Stoiber, die Kellys und Rammstein als ‘Randgruppen’ definierst, na gut, meinetwegen. Wir wollten nicht ‘böse wirken‘, sondern waren wirklich böse. Der fiese “menschenverachtende” Sarkasmus, solcher Texte wie “Gaffer-Lied”, “die neue Schüssel“, “Arbeit sein muss bleibt”, “Schäfleinliebe”, “Tante Gerda” oder “Schöner Strand” kam aus vollem Herzen. Noch bösere Sprüche als
Archi
und
Bottrop
machte übrigens Drummer
Hermann v. Hinten
, leider hat der faule Hund es meistens vergessen, seine Ergüsse sofort auf Papier festzuhalten und in Textform zu bringen. Dieses Versäumnis bedauere ich bis heute.
“Punk ist der Blues der weißen Vorstadtjugendlichen in den Ballungszentren der Industrieländer auf der nördlichen Erdhalbkugel”; Johnny
Wenn ich mir das Forum von Campina’s Fanforum durchlese, gilt des Interesse an TG hauptsächlich dem gewöhnlichen Lebensstil wie Essen, Onanieren, Party feiern. Ich kapiere nicht, was daran originell oder rebellisch ist. Ist Punk am Ende doch nur gewöhnlich?
Archi:
Keine Ahnung was da in dem Forum steht, aber sollen Anhänger der Terrorgruppe sich nicht auch über Essen, Onanieren oder Party feiern unterhalten dürfen? Warum interpretieren so viele Leute immer soviel Blödsinn in PUNKROCK? Kommerz-Nicht Kommerz, Konservativ-Nicht Konservativ? Punkrock war Mittel Ende eine funktionierende Gegenbewegung zum Bombast-Rock der 70erjahre‚ Malcom McLaren und die Sex Pistols haben daraus ein Medien-Ereignis gemacht und GG Allin hat dann endlich mal auf eine Bühne geschissen und ist danach gestorben. Dann war’s auch schon wieder vorbei.
Johnny:
Ich auch nicht. Nicht mein Problem. Punk ist der Blues der weißen Vorstadtjugendlichen in den Ballungszentren der Industrieländer auf der nördlichen Erdhalbkugel. Gute Definition?
Für euch gibt es ja ein Leben nach TG. Welche Projekte haltet ihr momentan am Laufen?
Archi:
Ich produziere viel Musik. Meine eigene und auch die von anderen Bands wie The Movement, The Creetins, Bitume. Momentan arbeite ich an Alben von Scheisse Minelli und Max Headroom. Außerdem arbeite ich noch, an Musik DVD Produktionen mit wie z.B. “Appetite for Deconstruction” oder den bald erscheinenden Live DVD’s von K.l.Z. und den Beatsteaks mit. Hin und wieder mach ich dann auch den ein oder anderen Musik-Video Clip aber nur so Low- oder No- Budget Teile, quasi als Hobby.
Johnny:
Nur The Bottrops, keine weiteren Projekte.
Dennoch werden eure Namen ständig mit Ex-TG in Verbindung gebracht. Geprägt haben euch jedoch die Jugendsünden
INFERNO
und
H.O.A.
Inwieweit haben euch die Erfahrungen für TG geholfen?
Archi:
Wir wussten dadurch wie sich’s anfühlt, wenn’s funktioniert!
Johnny:
Diese Erfahrungen haben uns gewaltig geholfen. lch habe mit HOA so ziemlich jeden Anfängerfehler gemacht, den man machen kann, angefangen von falschem Equipment & Proberaum, über schlechte Studioaufnahmen und Mixe, bis hin zu katastrophaler Tourplanung, fehlende Fahrzeuge, und allgemein desolate “Selbstorganisation”.
Musik machen und Musik produzieren. Was ist für dich dabei besonders reizvoll? Behindern finanzielle Konzepte die eigene Kreativität, welche Bedingungen sind an eine Förderung und Unterstützung für andere Bands geknüpft?
Archi:
Musik machen und Musik produzieren ist weitgehend die selbe Arbeit. Meine Kreativität, mein Geschmack, mein KnowHow und meine Skills sind gefragt. Der einzige Unterschied ist, dass ich nach Abgabe der Masterbänder nicht mehr Mitglied der Band bin und die ganze PR- und Tourarbeit mitmachen muss. Der finanztechnische Teil der Arbeit behindert meine kreative Arbeit nicht, nein, ich hab ein eigenes kleines Studio und kann weitgehend unabhängig arbeiten. Wenn ich an ein Projekt glaube, dann zieh ich es einfach durch. lch bin keine Plattenfirmen-Nutte und produziere nur die Alben von Bands die mich musikalisch, inhaltlich und charakterlich kicken.
Johnny:
lch bin kein ‘Musiker’ oder so was, aber ich habe ‘Sendungsbewusstsein’: gemeinsam mit der Band Lieder schreiben, aufnehmen und dann vor vielen Leuten live spielen. Geld ist dabei immer knapp, aber ich habe nie etwas anderes erwartet. Keine der Bands, in denen ich mitgemacht habe, war darauf ausgerichtet die Massenbedürfnissen Solarium-gebräunter Hausfrauen, Golf-GTl fahrender Techno-Prolls oder 11jährigen Klingelton-Kiddies zu befriedigen. Wie soll ich also jemals großen finanzielle Erfolge verbuchen? Dann gibt’s noch die theoretische Möglichkeit des geförderten Kulturbetriebes, aber das ganze Geld dieser bürgerlich-kapitalistischen Zivilgesellschaft fließt halt auch immer nur in brave ‘bürgerliche’ Kultur, dort sind die Fleischtöpfe aller angeblich ‘kritischen’ Musiker, Autoren, Regisseure und Dichter. Die Millionen gehen ganz bestimmt nicht in den Unterhunde-Rock der Hostages Of Ayatollah, der Terrorgruppe oder der The Bottrops. Im Jahr 1994 hat die Terrorgruppe einmal 2000,- DM Tournee-Förderung vom Senat des Landes Berlin bekommen. Das war viel mehr, als ich jemals in meinem ganzen Leben von den Behörden der staatlichen Kulturverwaltung erwartet hätte. Mit anderen Worten, zusammengefasst: Ja, die desolaten finanziellen Aussichten behindern die Kreativität.
TG haben sich nach den ersten beiden Alben musikalisch und personell verändert. Glaubt mensch den Umfragen im Forum, gilt das Interesse der “Fans” den ersten beiden Alben und ist doch offensichtlich ein Beleg dafür, dass die späte TG-Phase nicht gut ankam. Ärgert euch das?
Archi:
Nein! Ist doch eigentlich scheißegal, wann du ein Klassiker-Album veröffentlicht hast. Hauptsache du hast es mal gebracht und mit der TERRORGRUPPE haben wir deren 3, wovon eins sogar ein Live-Album war. Mein Ego ist befriedigt genug. Ich muss mich über nix ärgern!
Johnny:
Nö, ich persönlich fühle mich dadurch eher bestätigt. Auf den frühen Platten sind 3/4 der Texte und Musik von mir.
TG hat viele junge Leute beeinflusst und gilt als Einstiegsdroge für Punk. Inwieweit hat das euer Verhalten zueinander, den Charakter verändert?
Archi:
Wir sind exzentrische, narzisstische, eingebildete, egoistische. hochnäsige, arrogante Wichser geworden, außer ich natürlich.
Gab es ungewöhnliche Angebote? Welche außergewöhnlichen Wünsche habt ihr TG-Fans erfüllt?
Archi:
Die Fragen nach einem Autogramm fand ich am ungewöhnlichsten, habe diesen außergewöhnlichen Wunsch aber stets widerwillig erfüllt. Ich war schon eine echte Fan-Nutte. Am abartigsten war der Wunsch einer polnischen Fanfrau nach einem Autogramm, welches ich ihr in Hitlers “Mein Kampf” schreiben sollte. Nach langem Überlegen (sie konnte mir mit ihrem schlechten Englisch nicht wirklich erläutern, ‘ob das nun ernst oder ironisch gemeint war), schrieb ich’s ihr dann einfach rein. Nur aus dem Grund, um dieses dämliche Buch mit meinem Gekritzel zu entweihen.
Johnny:
Wir waren eine Band zum mitmachen und anfassen. Dadurch bekamen wir auch manchmal verlockende sexuelle Angebote: ‘Kommt, nehmt mich jetzt mit in die Backstage-Dusche, ich will Sex mit euch allen Vier haben’ (sowohl von Mädels als auch Jungs).
Rückblickend und auf den Punk(t) gebracht: Welche persönlichen Ziele sind mit TG (nicht) erreicht worden?
Archi:
Ein Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde. 2x halbherzig versucht und nicht geschafft. Scheiß drauf. Sonst hat rückblickend alles meine Erwartungen übertroffen.
Johnny:
Das ist ja das schlimme: Wir haben mit der Band eigentlich alles erreicht, was man nur erreichen konnte. Und sogar noch viel mehr als wir uns jemals vorgestellt hatten, als wir damals im Winter 92/93 anfingen Songs zu schreiben. Wirklich alles, außer einer Million für die ‘Punk- Rente” und eine Nacht mit Shakira. lch glaube, deshalb war am Ende auch ein bisschen die Luft raus, wir waren wirklich ‘satt’. Eine gute lebendige Band muss sich aber immer auch so ein bisschen wie ein Rudel hungriger Wölfe benehmen.
Welche Argumente würden euch für eine TG-Reunion überzeugen?
Archi:
1 Millionen wären zu wenig!
Johnny:
Nur Pistole an der Schlafe: ‘lch zähle bis 3, dann hast du diesen Vertrag hier unterschrieben.‘