THE TCIK sind “jung, talentlos und gecastet”

   DESTINY RECORDS veröffentlicht am Nikolaustag das berüchtigte Debütalbum des polarisierenden Berliner Gesamtkunstwerk-Kollektivs -The Toten Crackhuren im Kofferraum – als Reissue.
Schon mit dem Albumtitel machten die Wasted Girls (und Boys) eindeutig ihre Linie klar: besserwisserische Musikfeinschmecker, Auskenner und Trendscouts gleich von vornherein in die Wüste schicken, um in Ruhe abfeiern zu können. 2010 genau wie die befreundeten WASSBASS auf dem wegweisenden Label BEAT THE RICH veröffentlicht, konnte sich das Album mit der ersten Single-Auskopplung „Ich Und Mein Pony“, der schon damals eine rasante Erfolgsgeschichte im Internet vorausging, als echter Hingucker positionieren. Die showgeile Crew um die Gründerinnen Luise Fuckface und Dr. Lynn Love kreuzte, wenn auch vielleicht noch nicht ganz so elegant wie auf dem aktuellen Erfolgsalbum „Mama, Ich Blute“ auf wildeste Art und Weise Electrobeats mit Eurodisco-Euphorie, Wave- und Punk-Minimalismus mit eingängigem Sugar-Pop sowie herrlich schnodderigen aber niemals wirklich dummen Lyrics. Ein Image, dass sich vor Neid erblassende Trendscouts nur zu gerne hätten einfallen lassen, entwickelte die Formation quasi durch „growing up in public“ und „learning by doing“ – mit sicherem Instinkt spielten sie von Anfang an geschickt mit fast schon schmerzhaft selbstironischem Gestus, gossenglamourösem Trash-Lifestyle, überbordendem Hedonismus und einer großen Schnauze, die bei IDEAL und HANS-A-PLAST zur Schule gegangen sein muss. Die 12 Songs auf „Jung,Talentlos & Gecastet“, darunter wahre Hits wie “Crackhurentanz”, “Ich hab keinen Spaß”, “Wir hassen Sport” oder “Katzenfleisch”, die irgendwo zwischen Ballermann-Hymne und AUDIOLITH-Electropunk genau so viel Begeisterung wie Entsetzen auslösten, zeigen eine Band mit viel Schmiss, Wut, Style auf dem galant gewählten dritten Weg zwischen Underground-Checkertum und Massenkompatiblität. Während die CRACKHUREN heute unter ihrem vollen Bandnamen zu bester Sendezeit bei STEFAN RAABs BuViSoCo auf der Bühne stehen, wurde das erste Album noch vom damaligen Label unter dem Bandkürzel THE TCHIK veröffentlicht, um die Chancen auf Airplay und Mainstream-Präsenz maximal zu steigern. Leider nicht der richtige Weg, wie heute jeder weiß.
Die ersten 500 LPs kommen in giftgrünem Vinyl, die Scheibe gab´s bisher nur als auf 100 Stück limiterte Fanclub-Pressung, die ausschließlich im Eigenvertrieb verkauft wurde.

… und morgen gibt es das Trash-Kollektiv in der Glotze zu bestaunen, von 17.30 bis 18.30 bei der Show “Livingroom” auf dem Satelliten-TV JOIZ,
auch als Live-Stream:
http://www.joiz.de/home#!onair=livestream