VAN DANCKO
“Born in flames” CD
(
finestnoise.de
/Radar)
Out of control? Nun, etwas bedächtig und anmutig klingt das schon, wenn sich der monotone Bassriff im Schritttempo eines rollatorschleichenden Rentners über den Zebrastreifen bewegt und einen Rückstau verursacht. Dafür heult die Gitarre auf wie das hupende Auto und imitiert den oder die Fahrer_in, der/die langsam in Rage gerät und dann alles raushaut, was sich in den vergangenen Tagen so angesammelt hat, da das Rabattmarkenheftchen voll ist. Also ruhig, Braune/r. Lawrence Richards aka The Law, Zero, Rock.O und Mirko mögen von sich behaupten, lauter zu rocken, härter und besser, sind meinetwegen auch back from hell, aber abgesehen von diesem unnötigen Firlefanz und gänzlich übertriebener Selbstdarstellung bleibt summa summa summarum bodenständiger Rock, der spielerisch talentiert inszeniert ist, nicht ohne auch viele Referenzen durchdringen zu lassen, die zwischen Blues Rock, Stoner und Sleazerock angesiedelt sind. Das reicht durchaus für einen gemütlichen Streifzug durch Pit’s Kneipe am Kulturtag des lokalen Stadtfestes, bei dem Männer bei Bier und Korn artig mitklatschen oder “hey Hey” rufen. Das ist artig, nett und so ziemlich erwachsen. In flames gerät höchstens die Zigarette danach.Die wilde Rock Revolution ist vorbei, der Sound hat überlebt. Davon zehrt auch VAN DANCKO, die den rebellischen Sound wie eine Trophäe im Wandschrank bewahren und nur dann hervorholen, wenn sie sich wieder in die Achterbahn des Rock and Roll schwingen und es krachen lassen.